Apple, Adidas, Puma, Foxconn und Ihr Unternehmen?

Brief aus Shanghai (Freitag, 28. Februar)

Kein Unternehmen wird vom Virus selbst infiziert und daran zugrunde gehen. Mein langjähriger Nachbar, Leiter der Werksfeuerwehr sagte immer: Bei mir ist noch niemand verbrannt, die Opfer sind alle ersoffen. Die Unternehmen leiden an den Folgen des Virus, nicht am Virus selbst. Und die Folgen sind besser zu beeinflussen als die Ausbreitung des Virus.

Aber auch da gibt es Grenzen. Ob in China eine Stadt abgeriegelt wird und ein Lager oder eine Produktionsstätte zugänglich sind, entscheiden die Behörden. Jedes Unternehmen, das sich in China ansiedelte wusste vorher vom langen Arm des Staates.

Wichtiger ist also die eigenen Möglichkeiten und deren Bedingungen zu kennen. Es geht den Unternehmen wie den Menschen, wer schon vor dem Ausbruch der Epidemie angeschlagen ist, hat stärker zu kämpfen und schlimmeres zu befürchten als diejenigen, die bessere Abwehrkräfte und Ressourcen haben, um den Schwierigkeiten zu widerstehen.

Sind die Manager vor Ort, um das zu beurteilen? Sind die Verantwortlichen im Headquarter in der Lage, die Situation zutreffend einzuschätzen? Wer nicht selber vor Ort ist und – aus bestens verständlichen Gründen – nicht nach China reisen möchte, kann sich hier vertreten lassen. Interim Manager kennen das Land und sind es gewohnt sich in kürzester Zeit im Unternehmen eingearbeitet zu haben.

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Jürgen E.L. Meyer

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In der Hitliste der wichtigsten Maßnahmen kommt die Kümmernis um die eigene Belegschaft zuvorderst. Mann muss ja nicht gleich wie Foxconn anfangen, selber Schutzmasken für die Belegschaft herzustellen. Aber für die eigenen Leute zu sorgen, bedeutet in China mehr als manche Bonuszahlung. China honoriert ein patriarchales Verhalten im guten Sinne.

Ob der Patriarch des Staates mit seinen restriktiven Fürsorgemaßnahmen über das Ziel hinausschießt oder nicht, werden die Geschichtsschreiber entscheiden. Jedes Unternehmen in China hat das zunächst erstmal so hinzunehmen. So ist die Bestandsaufnahme der verfügbaren Logistikketten von den Lieferanten und zu den Kunden der zweite Punkt in der Dringlichkeitsliste. “… the epidemic has disrupted the supply chain, cutting off sales channels.” Wenn ich kein Material habe, kann ich weder produzieren, noch verkaufen. Und wenn ich meine Ware nicht zum Kunden bringen kann hilft das niemandem und erst recht nicht dem Umsatz und dem Zahlungseingang.

Verträge mit Kunden und Lieferanten aus der Zeit vor dem Spring Festival sollten verifiziert werden. Die Behörden stellen sehr freigiebig Bescheinigungen für Force Majeure aus. Ein chinesisches Unternehmen mit so einer Bescheinigung in der Hand stellt alle in der Vergangenheit getroffenen Vereinbarungen infrage. Was hilft mir der schönste Vertrag, wenn ich keinen Rechtsanspruch habe oder ihn erst mühsam und zeitraubend einklagen muss. Da ist China sich selbst am nächsten und die Forderung nach Gleichbehandlung durch ausländisch finanzierte Unternehmen wird seit Jahren nicht erfüllt.

Das liest sich alles sehr hemdsärmelig und in der Tat, in dieser Stunde ist erstmal Landeskenntnis, gesunder Menschenverstand und Wahrung der Unternehmensinteressen gefragt.

Die strategische Komponente kann bis morgen warten.

Jürgen E.L. Meyer, YanJie-Horizon

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