Der Schrecken steht dem GM ins Gesicht geschrieben als er den Monatsbericht liest: Das Wachstum des EBIT der Konzerngesellschaft in China ist durch Währungskursverluste vernichtet worden. Wechselkursdifferenzen sind Schicksal und nicht Managementfehler? Man kann sie Gott gegeben oder vom Teufel genommen nennen, aber man muss auf sie reagieren! Wer sich das Bein bricht, kann nicht so weitermachen, wie zuvor – zumindest nicht für die nächsten Wochen.
Gegenwärtig haben Sie keine negativen Währungskurseffekte in China? Um die kommen Sie aber nicht herum. Was die Währungskursverluste heute sind, sind die höheren Bezugspreise in Renminbi in naher Zukunft. Ihr Financial Director weiß davon zu berichten.
Was hat sich durch die Abwertung der Chinesischen Währung verändert?
Die High-Tech Produkte, die Sie aus amerikanischer Produktion beziehen, kosten Ihnen im September 2019 CNY 104, was Ende Juli noch CNY 100 gekostet hat und im März 2020 CNY 105 kosten wird. Das sagen die Finanzexperten voraus. So eine Überraschung nicht voraus zu sehen, ist menschlich, darauf jedoch nicht zu reagieren kann wirtschaftlich ziemlich gefährlich werden.
Wenn die Produkte Ihres Konzerns, die Sie im chinesischen Markt verkaufen wollen, im Einkauf teurer werden, können Sie den Anteil der Produkte erhöhen, die Sie von innerhalb Chinas beziehen bzw herstellen, indem Sie in China zu niedrigeren Kosten als außerhalb selbst produzieren oder einkaufen. Wie schnell können Sie sich da anpassen? Auswirkungen werden Sie erst in Jahren, nicht aber in Monaten spüren. Können Sie Ihren CFO so lange ruhig halten und die Stellung bewahren, auch wenn bis dahin der EBIT fällt?