„Der beste Schutz ist wettbewerbsfähig zu sein,“ sagt Ole Källenius am 16. April 2024 in der Tagesschau mit echter Überzeugung. Er propagiert den fairen und freien Welthandel im Sinne der WTO. Dabei ist die Zuversicht, wettbewerbsfähig zu sein, nicht überall gleichermaßen. Auch die Bedingungen dafür sind durchaus kritisch zu sehen.

Es scheint, dass China auf der Reise des Bundeskanzlers nur noch Partner und Wettbewerber ist. Vom systemischen Rivalen hört man nichts mehr. „Ich bin der Regierungschef eines der erfolgreichsten Exportländer der Welt“, sagte Scholz in Schanghai. „Grundlage unserer Volkswirtschaft ist, dass wir global wettbewerbsfähig sind.“

Schon im Juli 2023 delegierte der Kanzler die Handhabung des Risikos an die Unternehmen. „Mein Eindruck ist: Viele Unternehmen werden weiter kräftig in China investieren, nach China exportieren und auch Waren und Dienstleistungen aus China beziehen, aber gleichzeitig im Sinne dessen, was wir De-Risking nennen, die Möglichkeiten nutzen, die sich ihnen ergeben, auch anderswo Direktinvestitionen zu tätigen.“

Ein echtes De-Risiking ist aber nicht durch einfaches Diversifizieren zu ersetzen.

Sicherheit
beim Managen Ihrer Risiken in China

Lesen Sie: Wie Risiko Management in China Ihnen weiterhilft!

Warum haben wir denn 2023 von De-Risking gesprochen? Erinnern wir uns!

Als Reaktion auf Chinas Bemühungen um einen systemischen Wandel des internationalen Systems, bei dem es selbst im Mittelpunkt steht, müsste Europa das internationale System selbst stärken, sagte von der Leyen. … Laut von der Leyen ist eine Abkopplung von China weder für Europa sinnvoll noch im Interesse Europas. Stattdessen schlug sie einen Kurs zur diplomatischen und wirtschaftlichen Risikoreduzierung vor.

De-Risking soll die (deutsche, europäische, westliche) Wirtschaft schützen, wenn China die Weltordnung versucht in die eigene Hand zu nehmen. Das macht China indem es sich zum Teil nicht an internationale Regeln hält (selbst wenn China sich zuvor dazu verpflichtet hatte), Vorwürfe unfairer staatlicher Subventionen als „haltlos“ oder „Falschinformation“ abtut, ein Bündnis wie die EU so weit wie möglich ignoriert und stattdessen einzelne Staaten versucht gegeneinander auszuspielen. Das alles gilt heute wie vor 1 Jahr. Die Vorgehensweise der chinesischen Staatsführung hat sich nicht geändert.

Aber die beiden deutschen Automobilbauer der Premiumklasse können locker von sich sagen, dass sie diversifiziert und auf allen Weltmärkten zu Hause sind. Sie werden die 80.000 chinesischen EVs, die China in den europäischen Markt drückt, verkraften. Die deutsche Solarindustrie hat das nicht vermocht. Schon klagen deutsche Zulieferer für die chinesischen Kernindustrien wie Robotik darüber, dass sie zunehmend von chinesischen Wettbewerbern ersetzt werden.

De-Risking für die deutsche Wirtschaft als ganzes bleibt so gut wie auf der Strecke.

Jedes Unternehmen soll für sich selbst sorgen, heißt die implizite Botschaft des Staatsbesuchs des Bundeskanzlers.

Was bleibt den Unternehmen übrig zu tun?
Unternehmenseigenes Risikomanagement ist die einzige schlüssige Antwort.

Nun, das machen sie doch eh schon, es ist Teil des Pflichtprogramms im Jahresabschluss! – Nein!

Risikomanagement in China sieht anders aus als Risikomanagement irgendwo sonst auf der Welt.

Die besonderen Bedingungen der chinesischen Regierung, die sich in die betrieblichen Entscheidungen mehr einmischt als ein deutscher Betriebsrat, die koordinierten Aktivitäten im Umfeld eines Unternehmens und andere Aspekte charakterisieren ein gelenktes wirtschaftliches Umfeld, das im Risikomanagement die Berücksichtigung zusätzlicher Dimensionen notwendig macht. Hinzu kommen durch die Wirtschaftspolitik vernachlässigte Aspekte, wie die andauernde Deflation, (Jugend-)Arbeitslosigkeit, geringe Konsumneigung aufgrund von geringer individueller Vorsorgemöglichkeiten. Weiterhin gilt es die von China definierten strategisch als wichtig erachteten, zukunftsorientierten Schlüsselbranchen (Informationstechnologie, Robotik, künstliche Intelligenz, Luft- und Raumfahrt, Energiesektoren und Pharmatechnologien) im Auge zu behalten.

Dies sind u.a. die Fragen, denen in diesen Beiträgen zum Risikomanagement für das Geschäft mit China nachgegangen wird.

Anhand einzelner Kernbegriffe und zentralen Themen wird mit den jeweils verlinkten Beiträgen dem Leser die Möglichkeit gegeben, ohne zahlreiche Redundanzen zu seiner spezifischen Unternehmenssituation hilfreiche Hinweise zu finden.

Die Artikel werden in Kürze fortlaufend detailliert und ergänzt, weitere Links werden folgen, Ausführungen an neuen Informationen und Erkenntnisse angepasst. Deswegen ist es z.Z. nicht möglich den Text anders als im Web zur Verfügung zu stellen, eine PDF wäre nur statisch realisierbar.

Jürgen E.L. Meyer, YanJie-Horizon, Shanghai 17. April 2024

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